Aus der Broschüre: Eröffnung der Sondersitzung des Fehmarnbelt-Dialogforums durch den Sprecher Dr. Christoph Jessen

Vor 10 Jahren, am 5. 9. 2011, sind wir in Eutin zur Gründung des FB-Dialogforums zusammengekommen. Unsere Aufgabe: Begleitung von Planung und Bau der festen Fehmarnbelt-Querung und ihren Schienenanbindungen. Wie genau wir das machen haben wir in 14 Grundsätzen festgeschrieben. Knapp aber ausreichend. Danach richten wir uns bis heute.

Vor 5 Jahren, am 11. 9. 2016, haben wir hier in Oldenburg unsere erste Sondersitzung abgehalten auf politischer Ebene. Mit dem damals getroffenen Oldenburger Beschluss haben wir die organisatorische Grundlage für unsere konkrete Beteiligung an der Schienenanbindung gelegt. So wurden
Betroffene zu Beteiligten.

Der Sitzungsverlauf war spannend, gelinde gesagt. Ich erinnere mich noch gut an zwei Reaktionen aus der Politik. Die eine: Da sind bei Ihnen ja wirklich welche dagegen! Die andere: Das war aber eine unerfreuliche Sitzung! Sie tun mir leid!

Ja: Bei uns geht es auch mal hart zur Sache. Und ja: bei uns waren und sind erklärte Gegner der festen Fehmarnbelt-Querung. Aber nein: Ich tue mir nicht leid. Denn das ist ja gerade unsere Stärke! Wenn wir zu einer Lösung kommen, Gegner wie Befürworter, Skeptiker wie Macher, dann hat das Gewicht. Das ist nicht immer einfach, aber es funktioniert. Nur so konnten wir den Bundestag überzeugen, uns fast eine Viertel Mrd. Euro für übergesetzlichen Lärmschutz zu bewilligen.

Zusammen mit unseren Bundestagsabgeordneten. So unterschiedlich sie auch zu dem Projekt stehen: Sie haben uns den Weg geöffnet. Danke liebe Frau Hagedorn, danke lieber Herr Gädechens. Bitte denken Sie daran: Wir brauchen Sie auch in der nächsten Legislaturperiode, bei der Gesamtlärmbetrachtung.

Dank auch an die Landesregierung! Ohne Ihre Unterstützung, Herr Ministerpräsident, Herr Minister Dr. Buchholz, wären wir nicht so weit gekommen. Dank auch für die angekündigte Förderung der zweiten Stufe unseres Vorschlages zum Modellversuch Gesamtlärmbetrachtung. Denn wir lassen uns nicht entmutigen. Wir kämpfen weiter für eine Gesamtlärmbetrachtung.

Nur so geht es: wir müssen gemeinsam einen vernünftigen Vorschlag erarbeiten. Dafür müssen wir dann werben, zusammen mit allen politischen Kräften. Unser weiterer Weg ist klar: der Fehmaraner Beschluss enthält unser Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre. Wir wollen diesen Beschluss heute fassen und weiter daran arbeiten.

Niemand hat gesagt, dass es einfach wird – aber wir machen das Beste daraus!

Die feste Fehmarnbelt-Querung bietet ja internationale, nationale und regionale Möglichkeiten. Chancen, aber auch Belastungen, treten vor allem vor Ort auf. Wir wollen nach dem Grußwort des Ministerpräsidenten alle diese Fragen in drei Themenkreisen national/international, regional und Bauphase besprechen.